Baumkuchen mit Schokoladenmousse – das perfekte Dessert zur Weihnachtszeit
Letzte Woche nutzte ich den Besuch in Sachsen auch zu einem Bummel über die Dresdner Weihnachtsmärkte – einmal vom Mittelalter über 1910 bis zur Neuzeit im Umkreis von rund 900 m – und stand dabei stauend vor den Bäckerstand, der live auf dem Historischen Weihnachtsmarkt Baumkuchen herstellte. Backen klingt bei dem Aufwand irgendwie zu einfach, zu simpel, nicht gerecht dem Aufwand – oder was meint ihr?
In mühsamer Arbeit wurde hier der Teig Schicht für Schicht über die Stange gegossen, das Holz für das Feuer zerkleinert und fachmännisch auf der richtigen Temperatur gehalten. Wer einmal Baumkuchen selbst zu Hause gebacken hat, weiss welchen Arbeitsaufwand hinter einer kleinen Scheibe Baumkuchen steckt. Sind wir aber ehrlich, der Geschmack ist die Arbeit wert.
Nach dem Gruß aus der Küche für das Weihnachtsmenü vom Freitag springen wir heute direkt zum Dessert, für viele Küchenchefs der ungeliebteste Gang – für mich das Highlight. Passend zur Weihnachtszeit mit der Mischung aus Marzipan, Schokolade, Orangen und Vanille – verpackt in Baumkuchen mit Schokoladenmousse. Das Rezept klingt im ersten Moment aufwändig, kompliziert und zeitintensiv.
Mit Ausnahme des Baumkuchen benötigen die Schokoladenmousse und der Orangenspiegel aber nur einen Bruchteil der Zeit und für mich das wichtigste – das Dessert kann am Tag zuvor vollständig vorbereitet werden, wenn man den Baumkuchen schon gebacken hat.
Ein perfekter Abschluss für ein Weihnachtsmenü in meinen Augen, alternativ wie wäre es mit Stollencrumble mit Cranberries, Weihnachtlichem Parfait oder klassisch britisch mit Mince Pie’s?
- Für den Baumkuchen:
- 150g Marzipanrohmasse
- 50ml Milch
- 220g weiche Butter
- 100g Puderzucker
- 1 EL Lebkuchengewürz
- 1 Prise Salz
- 6 Eier, getrennt
- 1 Prise Salz
- 80g Zucker
- 90g Mehl
- 80g Speisestärke
- Für die Schokoladen-Mousse:
- 200 ml Sahne
- 1 Espresso
- 150 g Zartbitter-Schokolade (hier: 70%ige)
- Für den Orangenspiegel:
- Saft von 4 Orangen
- Vanillemark
- 4 Gelantineblätter
- Für den Baumkuchen:
- Den Boden der Backform mit Backpapier auslegen. Am besten hierbei das Papier über den Rand der Springform hinaus legen und es dadurch beim Verschließen der Form einklemmen. Marzipan und Milch leicht erwärmen und glatt rühren. In einer Rührschüssel die weichen Butter, Puderzucker, Lebkuchengewürz und eine Prise Salz schaumig schlagen. Nach und nach die 6 Eigelbe unterrühren. Dann ebenfalls die Marzipanmasse untermischen.
- Mehl mit Speisestärke mischen und beiseite stellen. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Dabei langsam den Zucker einrieseln lassen. Ein Drittel des Eischnees unter die Butter-Marzipan-Masse heben. Ebenfalls die Hälfte der Mehlmischung vorsichtig unterrühren. Nun den restlichen Eischnee und das restliche Mehl vorsichtig unterheben.
- Backofengrill auf 240-250° C (abhängig vom Ofen) vorheizen. Eine dünne Schicht des Teigs (ca. 2 EL) gleichmäßig auf dem Boden der Backform verteilen. Im heißen Ofen für 2-3 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist. Lasst es ruhig etwas dunkel werden, damit man später die Baumstruktur besser sieht. Aber Vorsicht, der Teig verbrennt auch schnell. Danach eine weitere dünne Schicht einfüllen und ebenso backen. So fortfahren bis der Teig aufgebraucht ist. Zuletzt den Baumkuchen bei 160° C Ober-/ Unterhitze zugedeckt circa 5 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Dann aus der Form lösen.
- Für das Dessert den Baumkuchen mit der Brotschneidemaschine in dünne Scheiben (länge mind. 25 cm) schneiden. Die Höhe sollte rund 0,4 cm weniger betragen als die Dessertringe.
- Für das Schokoladenmousse:
- Die Schokolade grob hacken und mit dem Espresso in eine hohe Rührschüssel geben. Die Sahne in einem kleinen Topf erhitzen und aufkochen, über die Schokolade gießen und für 2 Minuten stehen lassen. Erst jetzt mit einem Löffel verrühren bis sich die Schokolade vollständig aufgelöst hat. Über Nacht kalt stellen.
- An nächsten Tag die Masse mit einem Handrührer steif schlagen. Kalt stellen.
- Für den Orangenspiegel:
- Die Gelatine nach Anleitung in kaltem Wasser einfachen. Den Orangensaft mit dem Mark der Vanilleschote in einem kleinen Topf geben. Die eingeeichten und ausgedrückten Gelantineblätter hinzugeben und auf Stufe 1 unter rühren auflösen lassen, mit einem Rührbesen verquirlen. Kalt stellen.
- Der Zusammenbau:
- Dessertinge mit den Baumkuchenscheiben auslegen, oben sollte dabei ein Rand von 0,4 cm freigelassen werden, und auf einen glatten Teller (hier: Tortenretter aus Metall) stellen. Die Schokoladenmousse einfüllen, dabei ein bis zwei Mal rütteln, so dass sich keine Luftblasen bilden. Kurz Kaltstellen und zum Schluss den leicht angezogenen Orangenspiegel darauf geben, erneut kurz rütteln und für mindestens 6 Stunden kaltstellen.
- Zeitplan:
- Baumkuchen kann bis zu eine Woche im Vorfeld vorbereitet werden.
- Die Schokoladenmousse am Vortag morgens zubereiten.
- Am Abend vorher zusammensetzen und kaltstellen.
Die Zutatenliste ist ja mal gigantisch. Zu Weihnachten ist aber nichts zu Schade und da man schon bereits die meisten Zutaten für andere Leckereien braucht hat man bereits das meiste mit einem Kauf abgedeckt. Egal wie schwer das Rezept auch sein mag- Für Weihnachten ist nichts zu schade .
Ich höre vom Baumkuchen auch zum ersten mal und bin gespannt wie das ganze schmecken wird.
Vielen Dank für den klasse Beitrag !
LG Elli
Dann eindeutig ganz schnell einmal den Baumkuchen ausprobieren, die Mühe lohnt sich. Versprochen!