Weihnachtlicher Kaffeelikör – Last Minute Weihnachtsgeschenk
In den letzten Jahren ist der Kaffeehype aus Autralien und Neuseeland nach Deutschland geschwappt, kleine Cafes mit Kaffeebohnen aus noch kleineren Röstereien, die schwarze Tafel mit der übersichtlichen Karte, WiFi für „coole Hipster” die mit ihren silbernen Mac Books die Tische und Steckdosen belagern. Irgendwie sehen sie alle gleich aus, egal ob in Wellington, Sydney, New York, Maui, Macau oder dem beschaulichen Stuttgart.
In den lezten Jahren ist aber auch Kaffee für mich immer wichtiger geworden, und das obwohl ich lange Zeit keinen Gefallen an dem schwarzen Gold fand. Auf Reisen der Versuch die kleinen unabhängigen Cafe’s aufzuspüren und über Flat White, dem klassischen Filterkaffee auch neues auszuprobieren.
Und dann kam Chile! Schon im Supermarkt überraschte mich die große Auswahl an löslichem Kaffee (Nescafe), dachte mir daber aber nicht wirklich was. Bis ich morgens um 4 Uhr freundlich das kleine „early Breakfast“ im Flughafenhotel entdeckte, mit Kaffeeautomat. So im halbschlaf schaute ich mir den natürlich nicht wirklich genauer an, und somit tappte ich in die Nescafe Falle.
Als Vollautomat getarnte Nescafe Maschinen die über den normalen Kaffee bis Espresso und Cappuccion quasi alles im Angebot haben. Nur schmeckten tut der Kaffee, wenn man es überhaupt Kaffee bezeichnen kann, nicht.
Chilenen lieben ihren Nescafe – bis zur Mittelschicht, dann beginnt die Liebe zum Bohnenkaffee und egal mit wem ich mich unterhielt auf meiner späteren Tour durch den Torres del Paine Nationalpark oder die Weingüter Tour, Nescafe war immer ein Thema das für manchen lacher sorgte.
Obwohl die guten Bohnen aus Südamerika eigentlich nicht weit entfernt sind, sucht man den guten Kaffee ausserhalb von Santiago de Chile und der Küstenregion rund um Valparaiso oft vergeblich, egal ob im kleinen B&B auf der Osterinsel oder im Luxushotel im Nationalpark.
Trotzdem hat sich in Chile zur Weihnachtszeit der kalte Kaffeelikör – Cola de Mono– als Glühweinersatz durchgesetzt. Zwar mit Nescafe, aber nicht alles muss man ja bekanntlich umsetzten. Warum kalter Kaffeelikör zur Weihnachtszeit?
Nun hat Chile zwar mit den Anden perfekte Bedingungen für weiße Weihnachten, nur leider liegen die Jahreszeiten hierfür verkehrt. Im Dezember herrscht Sommer, mit heißen schwülen Temperaturen. Anstelle sich mit Glühwein aufzuwärmen, kommt daher ein kalter Kaffeelikör zum Einsatz. Irgendwie hat der deutsche Winter wohl auch davon Wind bekommen und versucht den chilenischen Temperaturen nachzueifern. Also tschüss Glühwein und hallo weihnachtlicher Kaffeelikör! Auf jeden Fall für 2015.
Aromatisch, mit starkem Espresso perfekt für Kaffeeliebhaber, dank Gewürzen dem ach so typischen Weihnachtsgeschmack und mit etwas Dulce de Leche und einer gehörigen Portion Rum oder auch Pisco.
In Chile wird er zum Pan de Pascura serviert, ich finde er ist ein wunderbares Geschenk aus der Küche und einmal Abwechslung zu dem Thermomix Eierlikör, der so gerne die Runde macht. Lieber frisch (und somit das perfekte last minute Geschenk) zubereiten, er hält sich im Kühlschrank rund 1-2 Wochen.
- 1 l Milch, 3,5 %
- 250 ml Wasser
- 100 ml Espresso
- 1 Zimtstange
- 2 Muskatblüten
- 1 TL. Vanillepaste
- 100 ml Rum
- In einem großen Topf die Milch zum kochen bringen, die Hitze reduzieren und für rund 45 Minuten unter gelegentlichem rühren köcheln lassen. Die Milchmenge sollte bei 500 ml liegen.
- Nun das Wasser, Espresso, Zimtstange sowie Muskatblüte hinzugeben, aufkochen und für 10 Minuten auf kleiner Stufe köcheln lassen.
- Vollständig abkühlen, dann durch ein Sieb giessen. Erneut erhitzen, die Vanillepaste und den Rum hinzugeben und heiß in Glasflaschen (reicht für 2 Flaschen a 250 ml) füllen. Abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.