Seit über einer Woche bin ich wieder zurück aus Chile – nach etwas mehr als drei Wochen in Südamerika dauerte es ein wenig bis ich mich wieder an den deutschen Herbst gewöhnt habe.
Und ihr wisst ja wie das so ist, nach einer etwas längeren Abwesenheit. Da ist natürlich das auspacken, waschen und bügeln – das schlimmste an der Rückkehr aus dem Urlaub – aber auch die Staubkugeln die irgendwie selbst nach dem ersten Wohnungsputz noch überrschend aus den Ecken auftauchen, der leere Kühlschrank und nicht zu vergessen der E-Mail Eingang im Büro.
Kaum setzte ich den Fuss ins Büro, ist gefühlt die Erholung vom Reisen auch schon wieder verflogen – oder hat sie nur eine Allergie gegen die Raumluft?
Und Chile? Ich nehme ich zwar noch mal auführlich mit aber so ein paar Eindrücke wollte ich euch dann doch nicht vorenthalten. Besonders da ich gegen Ende meiner Reise vermehrt, eigentlich immer, gefragt wurde wie mir den nur das Land so gefallen hat. Und was soll ich sagen?
Manchmal war ich mir sicher das gleich jemand kommt, der die Fototapete entfernt und ich nicht auf Landschaften schaue, die zu schön, zu traumhaft für diese Welt sind sondern auf eine karge Betonwand.
Meine Reisetasche war diese Mal für alles bereit – von der Mütze über Handschuhe und Regenhose bis hin zum Sonnenhut und Bikini war alles dabei. Und dann überraschte der Torres del Paine Nationalpark im Süden von Chile, und kurz vor den Toren von Feuerland, mit dem schönsten Wetter, fast ohne Wind und mit Neuschnee auf den Granitbergspitzen.
Die Regenhose und Regenjacke kam dafür auf den Osterinsel in den Einsatz, zwei Tage schüttete es nur so und meine Hosen, meine Wanderschuhe und alles andere war mit der roten Erde bedeckt. Die sich übrigens überhaupt nicht so abgelegen und einsam anfühlte wie sie ist, immerhin war der Volkswagen Skandal und die Flüchtlingskrise in Europa sogar dort angelegt. Fernsehen, mit etwas Glück sogar Festlandradio und Internetempfang. Man könnte auch ein paar km von Santiago entfernt sein. Wenn dank Dauerregen nicht der Strom und Internetempfang weg sind und man merkt, wie weit es dann doch bis zum nächsten Fleck Erde ist.
Und sonst so? Ich fuhr mit Aufzügen, bei denen der deutsche TÜV nur mit dem Kopf schütteln würde in der Küstenstadt Valparaiso, genuss Krebseintopf und fangfrischen Fisch, steckte im Verkehrschaos von Santiago de Chile fest und verliebte mich ein klein wenig in die Weintäler rum um die Stadt.
Aber nicht alles ist Gold was glänzt, hohe Preise für Lebensmittel, öffentlicher Nahverkehr und Cappuccino – im Land des Nescafe’s – bei westlichen Hotelpreisen sind für mich als Reisender verkraftbar. Wer aber in einem Land lebt, dass keine kostenlosen Universitäten anbietet, das Schulsystem dank marginaler Gehälter unter Fachkräfte leidet und somit die Schüler ohne Privatschulzugang wenig Chancen auf einen besseren Job haben, muss mit wenigen hundert Dollar (knapp 400 USD nach Steuern in vielen Berufen) auskommen. Als Reisender kann man daran nur wenig ändern, aber man sollte aus diesem Grund eines nicht vergessen – das Trinkgeld!
PS: Gebügelt wurde übrigens erst gestern – bügeln ohne Tatort nicht vorstellbar und die perfekte Ausrede die Bügelwäsche noch ein paar Tage länger stehen zu lassen.
Ja, Chile ist ein teueres Land, das stimmt. Aber auf die Osterinseln möchte ich trotzdem unbedingt mal. Danke für Deine ersten Photos. Ich warte jetzt auf mehr :)
Liebe Martina,
den Abstecher auf die Osterinseln kann ich nur ans Herz legen. LG Tina
Deine “Fototapete” vom Torres del Paine ist mega gut gelungen! Schönes Bild!
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