Zwetschgenknödel ohne Semmelbrösel – die Alternative
Nach dem schönen und langen Sommer steht er nun vor der Tür, der Herbst. Wenn ich ehrlich bin, mag ich diese Jahreszeit extrem gerne. Wenn sich langsam die Schwäbische Alb vor meiner Tür in ein Meer aus rot und gelbtöne färbt und somit vermutlich dem indian Summer an der Ostküste Kanada’s und der USA in nichts nachsteht. Wenn auf den Feldern hinter dem Haus die ersten Drachen aufsteigen, und gemütliche Abende (oder auch Nachmittage) mit e-book Reader und einer großen Tasse Tee verbacht werden.
Und kulinarisch? Eindeutig leuten hier Apfel und Zwetschge das Ende der Erntezeit ein. Leider musste ich dieses Jahr auf gekaufte Zwetschgen zurückgreifen, letztes Jahr gab es von Opa’s Baum noch eine gefühlte Rekordernte als Abschiedsvorstellung bevor er leider das zeitliche segnete (der Baum nicht Opa!).
Und bei Zwetschgen gehört natürlich Zwetschgenkuchen dazu, aber für mich auch Zwetschgenknödel. Die gab es während meiner Kindheit nur ein paar Mal im Jahr, im Sommer mit Aprikosen und dann im Herbst. Eigentlich ein eher östterreichischer Klassiker, aber der Süden ist ja auch leicht geprägt von der Habsburger Küche (irgendwann im 15 Jahrhundert waren wir immerhin auch hier ein Teil des Habsburger Reichs) und daher sind auch diese Knödel nicht aus der heimischen Küche wegzudenken.
Das Familienrezept mit am Vortag gekochten Kartoffeln schmeckt mir zwar weiterhin am besten, aber immer wenn ich gelüste auf Zwetschgenknödel habe, sind entweder keine Kartoffeln im Haus oder ich möchte nur bedingt bis zum nächsten Tag warten.
Im Kochbuch Österreich vegetarisch wurde ich für diesen Fall fündig, Zwetschgenknödel aus Brandteig, einziges Problem als ich die Knödel schon im Wasser hatte, die Suche nach Semmelbrösel. Auch die werden eher weniger verwendet, und natürlich waren keine mehr im Haus. Aus der not heraus griff ich zu den von der Weihnachtsbäckerei 2014 übrig gebliebenn Kokosflocken, dafür verzichtete ich auf den Zucker in den Knödel und es waren die Zwetschgenknödel ohne Semmelbrösel geboren.
Ein Rezept für einen regnerischne Herbsttag und eine gute Alternative zum Kartoffelteig wenn es mal schneller gehen muss, finde ich.
- 500 ml Milch, mind. 3,5%
- Prise Salz
- 1 El Vanillezucker
- 40 g Butter
- 300 g Mehl, Typ 406
- 4 Eigelb
- 12-18 Zwetschgen
- 80 g Kokosnussflocken
- 40-60 g Butter
- Für den Brandteig Milch mit Salz, Vanillezucker und der Butter aufkochen in einem Topf mittlerer Größe aufkochen. Das Mehl zugeben und einrühren. Wie beim Brandteig nun den Teigkloss mit einem Kochlöffel auf kleiner Stufe so lange rühren bis sich der Teig vom Boden löst.
- Vom Herd ziehen, die Masse in eine große Schüssel geben, kurz abkühlen lassen. Nun die Eigelb unterrühren und vollständig abkühlen lassen.
- Die Zwetschgen waschen, trocken tupfen und den Stiel entfernen.
- Den Teig halbieren, und zu einer Rolle formen. Mit einem bemehlten Messer in Stücke teilen (die benötigte Teigmenge pro Zwetschge ausprobieren und entsprechend den Teig aufteilen).
- Auf einer leicht bemehlten Fläche die Teigstücke entweder mit einem Nudelholz ausrollen oder mit der Hand flach drücken, die Zwetschge daraufsetzen, mit dem Teig umschliessen und festdrücken. Von Hand zu glatten Knödeln formen.
- In einem großen Topf Wasser zum kochen bringen, Prise Salz hinzufügen und die Zwetschgenknödel in das Wasser gleiten lassen, auf kleine Stufe die Hitze reduzieren.
- Für ca. 12-15 Minuten ziehen lassen, bis die Knödel an der Oberfläche schwimmen.
- Für die Kokosbrösel, die Kokosnussflocken in einer beschichteten Pfanne unter rühren leicht anbräunen lassen, Butter hinzugeben und goldbraun rösten.
- Die Knödel aus dem Wasser nehmen, kurz abtropfen lassen und einzeln in den Bröseln wälzen.
- Mit Zimt&Zucker sowie dicker Vanillesauce servieren.
Mhhhh, die sehen sehr fein aus! Ich muss unbedingt diesen Herbst auch noch Zwetschgenknödel machen! Und das Rezept ist eine tolle Abwechslung zum normalen Kartoffelteig. Viele Grüße,
Amelie
Liebe Amelie, so etwas Abwechslung hat schon was. Liebe Grüße Tina