Was fällt euch ein wenn ihr an Advent und Reisen denkt? Weihnachtsshopping in New York fällt mir da sofort immer ein, die Brownstone Höuser dekoriert mit grünem Kranz und roter Schlaufe, Lichtern an jeder Straßenecke, die Schaufenster erstrahlen im weihnachtlichen Glanz und die Weihnachtsstimmung sprüht nur so über. Tja, vor knapp fünf Jahren war davon Anfang Dezember nichts zu spüren.
Einmal reingefallen, nahm ich mir entsprechend vor die Adventszeit vorwiegend in Deutschland zu verbringen, mit Weihnachtsmärkte, Glühwein und Bananen im Schokomantel zu verbringen. Immerhin ist es für mich einer der schönste Orte der Welt, um den Advent bzw. Weihnachten mit der passenden Stimmung zu genießen.
Bis es mich vorletztes Wochenende in die Emilia Romagna verschlagen hat, knapp 30 Minuten von Bologna – Italien – entfernt nach Modena. Kommt euch Modena bekannt vor? Nein? Zieht einfach eine Balsamico Flasche aus eurem Flaschenvorrat und mit großer Chance dürfte dort Modena an irgendeiner Stelle auf dem Etikett zu finden sein – ein Zentrum für Parmesan und Aceto Balsamico. Aber eben auch ein charmantes, typisch italienisches Städtchen.
Mit einem UNESCO Weltkulturerbe Marktplatz, einem leicht schiefen Dom und vor allem eines – kaum Touristen. Gefühlt waren wir sogar die einzigen, die mit Kamera bewaffnet sich aufmachten, die Stadt zu erkunden.
Modena an sich ist überschaubar und die Chance sich in den Seitengasse zu verlaufen ist sehr gering, alle Wege führten mich gefühlt immer wieder zurück zum Marktplatz. Wobei, gerade das verlaufen ist das beste, den ich bin über die schönsten Läden eben genau dann gestolpert. Einziger Nachteil – ich war genau zur Siesta Zeit unterwegs und natürlich hatte ich im Vorfeld nicht mehr daran gedacht.
Die kulinarische Vielfalt der Region schlägt sich auch auf die Stadt nieder, mit Massimo Bottura – der seit einigen Jahren Platz 3 der weltbesten Restaurants der Welt belegt und drei Michelin Sterne vorweisen darf, aber auch das andere Angebot von Cafe über die Crescentine ist einiges geboten und für jeden Geldbeutel ist etwas geboten – persönliches Highlight waren dabei die Crescentine ab 3.80 €. Zu Weihnachten gehört in der Emilia Romagna auch der gefüllte Schweinsfuss (Zampone) und / oder Schweinewürste (Cotechino), was man alles daraus zaubern kann durfte ich auf dem Super Zampone Festival erleben – der wohl verdiente Gewinner war dabei eine Kochschule aus Sizilien, die mit ihrer Kombination aus Mandelkuchen und Zampone als Dessert die volle Punktzahl erreichten.
Wie durch Zufall – oder Schicksal?- bin ich über die Markthalle gestolpert und hatte noch Glück das sie etwas später für die Siesta schliesst. Markstände mit frischen Obst und Gemüse dominieren die Halle, es wird aber von Backwaren über Fleisch und Fisch eigentlich alles angeboten und für Foodies ein Pflichtbesuch. Auf den Kauf von Parmesan würde ich dagegen hier verzichten, und in eine der vielen Käserein zum Direkteinkauf fahren.
Für die perfekte Weihnachtstimmung bei mir sorgte nicht nur der abendliche Spaziergang durch die Strassen, vorbei an den Ständen des kleinen Weihnachtsmarktes, mit dem Duft von frischen Maronen in der Nase. Dazu bei schönster Weihnachtsbeleuchtung durch die vielen Arkaden schlendern, und irgendwie trugen die Füsse mich automatisch in Richtung Teatro Communale, der Bühne von Luciano Pavarotti. Ein Weihnachtskonzert mit einer Mischung von modernen Weihnachtsliedern und Rossini’s Lady Macbeth taten dann noch das letzte was die Weihnachtsstimmung anging.
Und natürlich findet sich in Modena auch im Dezember noch zur später Stunde ein Eiscreme Laden oder italienisch natürlich Gelato – ein Besuch in Italien ohne Eiscreme darf bekanntlich nicht sein. Drei Sorten Schokolade als Spezial, ohne Milchzusatz landeten als Probierportion in meinem Becher – für knapp 3 €.
Anreise:
- Mit dem Flugzeug nach Bologna per Direktflug aus Stuttgart, München, Frankfurt und dann weiter mit dem Zug in 23 Minuten und für 11 € nach Modena.
- Oder mit dem Zug ab München in knapp 8 Stunden
- Lust die Umgebung zu erkunden? Dann ist es sinnvoll sich einen Mietwagen in Bologna zu mieten oder gleich mit dem Auto anzureisen.
Übernachtung:
Hier kann ich keine Empfehlung abgeben, da ich euch mein Hotel Canalgrande leider nicht zu 100% weiterempfehlen kann. Typische italienische Zimmer, mit einer nur leichten Bettdecke Anfang Dezember und einer recht lauten Heizung, einem Zimmer zur Strasse wo gegen knapp 6 Uhr jeden Tag die Müllabfuhr für ein frühes aufstehen sorgte. Positiv überrascht war ich allerdings vom Frühstück, einen guten Kaffee sowie Angebot von Obstsalat – mit frischen Erdbeeren – über diverse süsse Teilchen und Hörnchen, Schinken und co.
Übernachtung im Doppelzimmer fängt bei rund 130 € pro Zimmer an, dazu kommen noch 3 € p.P. Tourismusabgabe
Tipp: Zum Erkunden der Stadt ein Zimmer im Zentrum nehmen.
Kulinarisches
- Caffè Concerto: Überraschend gutes Buffet zur Mittagszeit, unbedingt die Gnocco Fritto probieren, hierfür diese in der Mitte halbieren, mit Salami und Rucula füllen und noch warm geniessen
- Kaffee: Hier ist Vorsicht angesagt, den wer einen Caffe bestellt erhält in Italien einen Espresso. Für die Sparfüchse – oder Schwaben – den Caffe an der Theke bestellen und geniessen. Und reinfallen kann eigentlich an keinem der kleinen Läden.
- Bloom: Ein Absolvent der Carpigiani Gelato University in Bologna stellt hier traditonelle Eissorten, aber auch außergewöhliches her, wie zur Weihnachtszeit drei verschiedene Arten von Schokoladeneis.
Hinweis:
Die Reise in die Emilia Romagna erfolgte im Auftrag von iAmbassador und Emilia Romagna Tourismus. Allerdings spiegelt der Artikel vollständig meine persönliche Meinung zu Modena wieder.
Danke fürs teilen.
Modena scheint ein wirklich charaktervolles Städtchen zu sein. Deine Bilder mit der Weihnachtsbeleuchtung sind wirklich toll.
LG Kristin
War auch ganz überrascht
Was für eine traumhafte Weihnachtsbeleuchtung! Darf den jeder bei dem Festival kosten?
Der Einlass wurde auf jeden Fall nicht kontrolliert, so dass jeder beim Wettbewerb zuschauen kann. Aber verkosten darf man die Kochschulen Gerichte leider nur als Jurymitglied.
That looks so pretty & charming! We never manage to travel to Europe, but now I think that we need to travel during christmas there aswell. When would be a good time? What would you recommand?
Its a lovely time for travelling with all those christmas markets, but its also getting dark pretty early. For a first time visit I would suggest June, long days, usually nice weather and not the busy season