Seit ihr auch so vergesslich? Da wäre die Wäsche in der Waschmaschine oder Wäschetrockner, die schon seit Stunden fertig wäre, die Milch auf dem Einkaufszettel, Geburtstage wenn sie nicht bei Facebook oder auf dem Handy angezeigt werden? Und dann wäre da noch der Herbst, der ganz schnell von kalten & schneereichen Tagen mit Keksen und heißer Schokolade, dem erwachen den Blumen und Bäumen im Frühling und lauen Sommerabenden in Vergessenheit gerät.
Aber eigentlich ist er wunderbar. Nicht nur das Farbspiel der Bäume, wie sich langsam ganze Berghänge in ein Orchester aus Grün, Gelb und Röttönen verwandelt, die Farben beim Obst und Gemüse intensiver werden. Kürbis, Pflaumen, Zwetschgen & co. von gelb bis ins tiefste blau. Die Zeit der Eintöpfe, Suppen und endlich wieder dem liebgewonnen Sonntagsbraten. Und dann Abends mit Strickjacke und eine Kanne Tee die neusten Downton Abbey Folgen geniessen. Herrlich oder? Na merkt ihr, ich bin ein Fan des Herbstes. Auf jeden Fall so lange bis er vom Winter abgelöst wird.
Schuldig an der wiederentdeckten Liebe am Herbst waren die Mirabellen. Kindheitserinnerungen von Weck Gläsern mit zerkochtem Kompott, kalt zu allen möglichen Süssspeisen haben mich jahrelang vom Kauf abgehalten. Dazu muss man auf den Wochenmarkt, im Supermarkt finden sich auf jeden Fall hier im Süden keine Mirabellen. Das gleiche gilt übrigens auch für so manches Obst und Gemüse, einfach mal ausprobieren.
Beim Bummeln über den Stuttgarter Wochenmarkt lachten mich die kleinen gelben Mirabellen an, und ohne zu wissen was ich aus ihnen machen könnte wanderten sie in die Einkaufstasche. Für einen Kuchen waren es allerdings leider zu wenig, warum dann nicht Kompott? So schlecht wie es mir mein Gehirn vorspielen möchte, kann es eigentlich gar nicht sein?
Beim Blättern im Megan Gordon’s* neuen Buch entdeckte ich zu dem ein Rezept für Buchweizenpfannkuchen mit Kompott und Ricotta Joghurt. Buchweizen und Mirabellen? Passt. Wie so oft, stammt die Inspiration aus dem Kochbuch, und das endgültige Rezept sieht ganz anders aus.
;In dem Fall harmoniert der Buchweizen mit dem süßen Kompott, gewinnt an frische durch das Ricotta Joghurt und der Kastanienhonig sorgt für das endgültige Herbstgefühl – selbst wenn man dafür erst einmal Buchweizenpfannkuchen mit Mirabellenkompott zaubern muss.
- 80 g Buchweizenmehl
- 40 g Mehl, Typ 405
- 1 Prise Meersalz
- 2 Tl. Butter, geschmolzen
- 2 Eier, Klasse L
- 350 ml Milch
- Butter oder Kokosnussöl für die Pfanne
- 4 El. brauner Zucker
- 200 ml Wasser
- 2 Kardamonkapseln
- 500 Mirabellen
- 150 g Ricotta
- 100 g Joghurt
- 1 El. Kastanienhonig
- 1 Tl. Vanilleessenz
- In einer großen Schüssel die beiden Mehlsorten mit Salz vermischen, dann die geschmolzene Butter, Milch und Eier hinzufügen und verrühren bis ein glatter Teig entstanden ist. Mit Frischhaltefolie abgedeckt für mind. 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen.
- In einer großen Pfanne einen 1/2 Tl. Kokosnussöl (oder Pflanzenöl) erhitzen, die Pfanne in die Hand nehmen und eine Schöpfkelle Teig hineingeben, durch eine kreisförmige Bewegung der Pfanne den Teig gleichmäßig und dünn verteilen, wieder auf den Herd stellen. Den Pfannekuchen wenden, wenn sich der Rand von der Pfanne löst. Beide Seiten sollten goldgelb gebräunt sein.
- Den Pfannkuchen aus der Pfanne nehmen, zusammenfalten und erneut zusammen falten, so dass ein Kuchenstück entsteht. Zum Warmhalten bei 80°C auf eine ofenfeste Platte in den Ofen schieben, mit dem restlichen Teig genauso verfahren.
- Die Mirabellen waschen, halbieren und den Kern entfernen. In einem Topf den Zucker schmelzen, die Kardamonkapseln hinzugeben und wenn der Zucker sich goldgelb in Richtung Bernstein verfärbt mit dem Wasser ablöschen (Achtung Spritzgefahr!), die Flüssligkeit so lange einkochen lassen bis eine sirupartige Flüssigkeit entsteht. Erst jetzt die Mirabellen zugeben und sofort vom Herd nehmen.
- Alle Zutaten vermischen und im Kühschrank kalt stellen.
- Zum Servieren noch etwas Kastanienhonig über den Pfannkuchen und den Ricotta Joghurt geben.
Hinweis:
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Das sieht unfassbar lecker aus. Habe noch nie mit Buchweizen gearbeitet, aber wenn ich den einmal zu kaufen bekomme, werde ich dieses Rezept sicher einmal ausprobieren.
Liebe Janine,
schau einfach mal in der Mehl bzw. Bioecke beim Supermarkt deines Vertrauens. Oder falls du dein Mehl in der Mühle kaufst bzw. bestellst, oft finde sich dort auch ungemahlener Buchweizen, der gerne gemahlen wird.
LG Tina
Hallo Tina,
bin schon etwas länger stiller Leser deines Blogs – das Rezept klingt wirklich lecker, obwohl “Buchweizen” bei mir so etwas wie waaaahnsinnig gesund und mit Sicherheit staubtrocken auslöst. Das liegt jedoch nicht an dir, sondern an einer Freundin, die dachte sich sehr gesund ernähren zu müssen…
Grüße Heike
Liebe Heike,
natürlich ist Buchweizen recht gesund, ergibt aber für meinen Geschmack einen schönen nussigen Geschmack im Teig. Und gemischt mit normalem Mehl hält sich der “gesunde” Anteil auch in Grenzen.
LG Tina
Ohhhh, das klingt wunderbar! Bisher habe ich Buchweizenmehl nur für Blinis verwendet, aber als süße Variante scheint es mir auch köstlich zu sein!
Merci fürs zeigen!
LG Johanna
Buchweizen ist bei mir zwischenzeitlich ein kleines All-Round Mehl Johanna
Ich bin ein Riesen-Fan von Pfannkuchen aller Art. Und mit dem Schuss Joghurt hört sich das gleich fantastisch an! Ich freu mich schon auf das nachbacken und vielen lieben Dank für dieses Rezept! LG Steffi
Gerne Steffi!
Ich liebe buchweizen pfannekuchen. Meist mache ich sie eher dicker “American style” aber als crepes sind sie auch wunderbar. Und die kombination mit Mirabellen klinkt toll!
Die dicke Variante muss ich noch ausprobieren, dann auch mit Maple Sirup?