Meine Kollegen freuen sich immer wieder, wenn unerwartet in der Gemeinschaftsküche eine Platte mit selbstgebackenem auftaucht. Egal ob Kekse, Kuchen oder Torten alles findet Abnehmer und wer nicht schnell ist, findet oftmals nur Krümmel vor.
Als ich am vergangenem Montag mit dem Pastinakenkuchen mit Zimtglasur aufgeschlagen bin, war ich allerdings skeptisch. Ob Gemüse im Kuchen den Kollegen schmeckt?
Als ich zu früher Nachmittagsstunde das Montagstief mit etwas süssen überfinden wollte, war ich es die nur noch Krümmel vorfand und in glückliche Kollegengesichter schaute. Gemüse im Kuchen hatte keiner vermutet, und Pastinaken?
Mir ging es ähnlich, den Pastinaken hatte ich bisher auch noch nie selber ausprobiert – weder in der Suppe und erst recht nicht im Kuchen. Aber als ich beim Durchblättern von I love New York* mich quasi in New York und besonders in Williamsburg zurück fand, war schnell klar das ich den Kuchen ausprobieren musste. Den irgendwie passt die Mischung aus Öl, Trockenfrüchte und Nüsse sowie Gemüse zu New York, dazu ein kleine Tasse Espresso und ich sah mich in Gedanken schon wieder in dem kleinen Cafe an der Kreuzung in Williamsburg – dem angesagtesten Viertel auf der anderen Seite des Hudson von Manhatten.
Überraschenderweise schmeckt man die Pastinaken nicht heraus, und wenn man doch mal einen Stück über den Weg läuft denkt man im ersten Moment eher an Karotten, und mit Zimt und Ingwer auch irgendwie ein Stück Winter-Soulfood an einem düsteren Sonntag.
Allerdings so toll wie die Idee mit dem Pastinakenkuchen war, so schwieriger war es mit mir und dem Rezept. Bei der Übersetzung wurde entweder das Backpulver vergessen oder das oftmals in Amerika bereits Mehl mit Backpulver gemischt in den Rezepten erwähnt wird. Dazu verzweifelte ich leicht an der Backzeit, den nach 45 Minuten war der Kuchen in der Mitte noch mehr als roh und auch nach positiver Stäbchenprobe war es ein Glücksgriff eine Scheibe Kuchen ohne nur noch Krümmel vorzufinden zu schneiden.
Ob es an dem von mir verwendeten Kokosblütenzucker lag? Ich bezweifle es und habe daher im Rezept die Mehlmenge leicht erhöht. Nachbacken lohnt sich auf alle Fälle.
Pastinakenkuchen mit Zimtglasur
nach I love New York* von Daniel Humm & Will Guidara
Zutaten:
140 g Pastinaken (ca. 1 kleinere)
200 ml Milch
120 ml Walnussöl
60 ml Olivenöl
100 g Zucker
90 g brauner Zucker
2 Tl. Meersalz, fein gemahlen
1 Ei
1 Eigelb
1 El. Vanilleextrakt
170 g Mehl, Typ 405
1 Tl. Natron
2 Tl. Backpulver
½ Tl. Ingwer, gerieben
1 Tl. Zimt, gemahlen
260 g Pastinaken, fein grieben
130 g Walnüsse, geröstet & gehackt
100 g Rosinen
50 g Cranberries (oder Korinthen)
Für die Glasur:
120 g Puderzucker
50 ml Milch
½ Tl. Zimt
¼ Tl. Salz, fein gemahlen
Zubereitung:
1. Die Pastinake schälen und in feine Scheiben schneiden und in einen kleinen Topf geben. Mit der Milch bedecken, und den Topf mit Backpapier abdecken und zum köcheln bringen. Solange auf mittlerer Stufe köcheln lassen bis die Pastinaken weich sind (ca. 15 Min.). Die Milch abgiessen. Pastinaken fein pürieren und abkühlen lassen.
2. Backofen auf 160°C Ober-Unterhitze vorheizen und eine 30 cm Kastenform ausbuttern und bemehlen.
3. Walnussöl mit dem Olivenöl vermischen und gemeinsam mit dem Zucker und braunen Zucker sowie Salz schaumig rühren. Ei, Eigelb, das Pastinakenpüree und den Vanilleextrakt hinzugeben und grob unterrühren.
4. Das Mehl mit dem Backpulver und Natron sowie den Gewürzen vermischen und in zwei Portionen unter die Öl-Zuckermischung heben und glatt rühren.
5. Geriebene Pastinaken mit den Walnüssen sowie Trockenfrüchten zum Schluss vorsichtig unterheben.
6. Den Teig in die Backform füllen und für 60-80 Min. backen. Stäbchenprobe in der Mitte nicht vergessen. Den Kuchen anschließend leicht auskühlen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen.
7. Aus dem Puderzucker, Milch, Zimt und Salz eine glatte Glasur herstellen und über den Kuchen gießen.
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Und weil es für mich pures Winter Soulfood ist mein Beitrag zu Dorothee’s passendem Event
Irgendwie ist bei den Kuchenrezepten in dem Buch der Wurm drin. Mein “Versuchsrezept”, der Birnen-Kaffeekuchen hat auch nicht so ganz geklappt (wahrscheinlich hat sich beim Umrechnen der Mengen für den deutschsprachigen Markt bei den Birnen ein Fehler eingeschlichen, es sind viel zu viele). Er war nach angegebener Zeit auch noch nicht durchgebacken und ziemlich krümelig.
Liebe Grüße,
Barbara