Manchmal wünschte ich mir, es würden sich weniger Foodblogs in meinem Reader finden, weniger Foodbegeisterte bei Twitter folgen, und bei Facebook befreundet sein.
Dann wird hier und dort ein Link gepostet, Bilder von ausprobierten Rezepten (Apfelschlangl!!), die neuste Marktausbeute vorgestellt, usw.
Und wie so oft, es fällt schwer zu widerstehen. Es nicht auszuprobieren, meistens war es immerhin ein Erfolg. Sonst würde ich weder den weltbesten Bananenkuchen, noch die verführerischen Apfelschlangl kennen.
So stand ich letzte Woche also in der Küche um mein Glück an Nigel Slater’s britischem Herbstpudding zu versuchen. Weissbrot, Pflaumen, Beeren, Zucker und Schlehenlikör- klingt einfach & schnell. War es auch, und sogar das erwähnte “entsteinen” der Zwetschgen dauert nicht lange, vor dem kochen (und nicht wie nahegelegt nachdem kochen).
Die Farbe war toll – ein schönes lila- die Füllung schmeckt einfach, pur, leicht nach Schlehe. Nur, und das ist es, die Hülle mit Weissbrot war so gar nicht unseres. Zu wenig Fruchtsaft? Zu kurz oder zu lange gezogen? Lag es am Brot? Immerhin ist deutsches und englisches Weissbrot nicht das gleiche?
Oder einfach nur am deutschen Geschmack?
Britischer Herbstpudding mit Pflaumen und Beeren
nach Nigel Slater’s “The Kitchen Diaries II”
für 6 Personen
Zutaten:
1 kg Zwetschgen, reif
100 g Zucker
250 ml Wasser
500 g Beeren, gemischt (hier Brombeeren und Himbeeren)
100 ml Schlehenlikör
10-15 Scheiben Weissbrot (hier: Toast)
Zubereitung:
1. Die Zwetschgen halbieren, Stein entfernen. Gemeinsam mit Wasser und Zucker aufkochen, bei leichter Hitze köcheln lassen bis die Früchte fast weich sind. Dann die Beeren und den Schlehenlikör zufügen, so lange auf kleinster Hitze ziehen lassen bis die Beeren aufplatzen.
2. Die Brotrinde von den Scheiben entfernen. Entweder eine 1.5 l Pudding Form oder 6 kleine Pudding (Dariol) Formen, alternativ gehen auch größere Kaffeetassen nehmen. Die Scheiben so zuschneiden, dass der Boden und die Seiten ohne Spalten ausgefüllt werden können. Kurz in den Fruchtsaft tauchen, dann zuerst den Boden belegen, dann die Seiten. Die Früchte einfüllen, den restlichen Saft über die Früchte giessen. Als Deckel weitere Brotscheiben schliessend darauflegen.
3. Mit Frischhaltefolie bedecken, und mit Gewicht beschwert über Nacht im Kühlschrank kalt stellen.
4. Zum Servieren entlang des Randes mit einem Messer fahren (zwischen Brot und Form), auf eine Servierplatte oder Teller stürzen. Evtl. leicht schütteln. Mit Vanillesauce oder pur servieren.
Und weil es so schön passt – mein Beitrag zu Uwe’s Cookbook of Colours – diesen Monat lila
ohh das sieht aber gut aus! Gratulation!
Der sieht so schön aus, aber ich kann das mit dem “war so gar nicht unseres” so gut nachvollziehen. Auch in England selbst wurde ich nie warm mit den englischen Puddings, so sehr ich die englische Küche sonst schätze.
wie schön das ich nicht die einzige bin, die Engländer sind halt doch etwas anders