Leider neigt sich die Marillenzeit dem Ende zu (oder Aprikosenzeit wie man ja eigentlich hier sagen sollte), daher hatte ich nochmal ganz schnell die Chance genützt als Freunde letzte Woche da waren, welche zu machen.
Nur leider waren die irgendwie schneller weg als ich sie knipsen konnte, und nur der letzte hat überlebt und konnte auf SD-Karte festgehalten werden (auf Zelluloid festhalten klang irgendwie besser) – versprochen vom nächsten Mal gibt ein besseres Bild.
Warum nun schwäbische?
Wir sind scheinbar so eine Art “galisches” Dorf was die Zubereitung der Knödel angeht, in jedem Rezept liest man das die Aprikosen entsteint werden sollen und der Kern durch einen Würfelzucker ersetzt wird. Tja, danach sucht man bei uns vergebens – mit Kern kommts auf den Tisch und Zimt & Zucker darf sich jeder nach gusto darüber streuen.
Das gleiche gilt für die Brösel – überall wird der ganze Knödel darin gewälzt, hier kommt nur ein Klecks oben drauf…ob es daran liegt das die Schwaben die besseren Schotten sein möchten?
Schwäbische Marillenknödel
550g am Vortag gekochte Kartoffeln
2 Eier (Größe M)
1 gute P. Salz
ca. 1 El Grieß
ca. 150g Mehl
ca. 20 Marillen (reif, aber nicht zu reif und ne gute Sorte)
50g Semmelmehl
50g Butter
Die Kartoffeln am Vortag als Pellkartoffeln kochen, schälen und durch einen Spätzelesschwab durchpressen.
Am nächsten Tag aus den Kartoffeln, Eiern und Salz einen festen Teig verarbeiten, den Grieß und die Hälfte des Mehls zu geben.
Die Menge des Mehls hängt vom Stärkegehalt der Kartoffeln ab, daher immer nur soviel Mehl zu geben, bis der Teig zu einer homogene Masse verarbeitet wurde und nicht mehr klebt!
Den Teig nicht zu lange stehen lassen bis er weiterverarbeitet wird, kein Kühlschrank, da die Kartoffeln wasser ziehen.
Den Teig zu einer Rolle formen, ausrollen und die gewaschenen und abgetrockneten Aprikosen darauf setzten, den Teig portionieren und die Knödel mit bemehlten Händen formen.
Salzwasser zum kochen bringen, die Knödel hinzugeben und a. 15 Minuten ziehen lassen (ohne Deckel und das Wasser darf nicht mehr kochen).
Während dessen in einer kleinen Pfanne Butter schmelzen, Semmelbrösel hinzugeben und so lange anrösten lassen bis es eine schöne braune Farbe hat.
Die Aprikosenknödel aus dem Wasser nehmen, etwas Zimt & Zucker drauf streuen und einen klecks Brösel.
Mit dicker Vanillesauce heiss servieren.
Hinweis: In einigen Rezepten steht das ein einfrieren wunderbar gelingt, da es sich hier um Kartoffelteig handelt kann ich nur davon abraten – Kartoffeln mögen die Tiefkhltruhe nämlich überhaupt nicht. Genauso ein paar Stunden im Kühlschrank stehen lassen geht einfach nur schief. Man kann sie aber wunderbar noch am nächsten Tag in der Mikrowelle wieder aufwärmen.
Und lt. Frau Esskultur geht Kartoffelteig schon ‘mal gar nicht für Marillen ;-)
Sehen lecker aus!
Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, und es gibt noch keinen Marillenkrieg -mir schmeckt der Topfenteig nämlich überhaupt nicht ;)
Ich glaube, so habe ich sie als Kind auch mal irgendwo gegessen. Die Früchte heißen aber schon Aprikosen und nicht Marillen, oder? (mein Schwäbisch verliere ich so langsam, bin schon zu lange weg…)
Ich wüsste jetzt kein anderes Schwäbisches Wort für Aprikosen Barbara, aber ich bin selbst als Schwäbin nicht sooo wortfest in Punko Mundart (bis auf das schwäbeln der Aussprache). Bei uns in der Family heisse Aprikosen nur einfach Marillen, liegt wohl an den südmährischen Wurzeln meiner Oma.
ist mir bis heute rätselhaft, wie alle diese Früchte in diesen dünnen Teig eingewickelt kriegen. Vielleicht probier ich das nächstes Jahr mal aus.
Das klappt wirklich ganz leicht Robert, einfach mal ausprobieren – und warum auf 2011 verschieben?
Schmeckt auch super lecker mit Zwetgschen ;)