An einem stürmischen, regnerischen Tag im März zog es mich ganz an die nördliche Grenze des Central Parks, dort wo Harlem anfängt und die Anzahl der Touristen deutlich sinkt.
Die größte anglikanische Kirche der Welt – die Cathedral of Saint John the Divine – war mein morgendliches Ziel. Leicht am Hang thront sie, die viertgrößte christliche Kirche der Welt. Und sollte man von der Amsterdam Av. Aus die Kirche betrachten, fällt auf dem ersten Blick nichts Besonderes auf. Erst beim betreten des Kirchenschiffs wird klar, dass der 1822 angefangene Bau noch lange nicht beendet wurde. Jahrelang ruhte der Weiterbau, bis er 1999 aus Geldmangel eingestellt wurde. Dann zerstörte Anfang des 21. Jahrhunderts auch noch ein Feuer das nördliche Querschiff.
Wer den Besuch besser plant als ich, hat auch die Chance einer der bekanntesten Orgeln der Welt zu hören.
Bei schönem Wetter würde sich nun ein Spaziergang durch den Central Park, vorbei am Jackie Onassis Reservoir und dem Belvedere Castle (Achtung, dieser Spaziergang kann ein paar Stunden dauern) zum Metropolitan Museum of Art oder dem weiter nördlich befindlichen Guggenheim Museum anbieten.
(Bild aus 2009)
Dank einer fast Dusche eines der typischen gelben Taxis nutze ich lieber den Bus, der mich direkt vor der Tür des Metropolitan Museums ausspuckte. Nach Nathalie’s Bericht über ihre mehrmaligen Besuche war klar, dass es dieses Mal auch auf die Besuchsliste muss.
Und ähnlich wie bei ihr, blieb es nicht beim einen Besuch. An dem regnerischen Tag zog es mich durch die ägyptische Ausstellung mit dem Tempel von Dendur, wo mit Wasser und einer Glaswand versucht wird diesem einen stillvollen Rahmen zu gewähren. Beim zweiten und dritten Besuch ging es in das obere Stockwerk, wo über europäische Gemälde bis hin zu einer feinen Buddha-Sammlung alles zu finden war. Dank des „pay as you wish“ Prinzips kann der Besuch den Eintrittspreis selber festlegen und somit ist der Besuch des Metropolitan Museums auch für den kleinen Geldbeutel finanzierbar.
Im Anschluß hatte ich mir eine Stärkung verdient, und schon beim abendlichen Planen des nächsten Tages war das eigentliche Ziel der beste Cheesecake New York, die weiteren Programmpunkte wurden quasi nur gewählt weil sie in der Nähe lagen. Typisch Foodie eben!
Schon 2009 zog es mich in die kleine Bäckerei „Two little Red Hens“ im schönen Viertel Yorksville bzw. Upper East Site. Zwei kleine Tische im Verkaufsraum lassen schon darauf schließen, dass hier eher der Verkauf der Cupcakes und Kuchen zur Mitnahme im Vordergrund steht. Allerdings hatte ich jedes Mal Glück einen Tisch zu ergattern. Der Kaffee ist typisch amerikanisch, der Cheesecake allerdings schmeckte immer noch genauso unbeschreiblich in 2013 wie in 2009. Kein Geheimtipp mehr, da auch in einigen Reiseführern zu finden, aber immer noch meine Lieblingsbäckerei.
(Bild vom Dezember 2009)
Und wer dann noch Hunger hat, wie wäre es mit einem Abstecher ins berühmte Plaza Hotel für die beste Lobster Roll der Stadt? Und das ohne die Kreditkarte zum glühen zu bringen?
Ob es an den zwischenzeitlich 150 Wohnungen mit Blick auf den Central Park liegt, das neben noch knapp 460 Hotelzimmer in das historische Gebäude gegenüber dem Spielzeugladen FAO Schwarz und dem Central Park im Untergeschoss ein kleiner, aber feiner Foodcourt eingezogen ist?
Die Auswahl ist vielseitig, von Kusmi Tee, Sabi Sushi, Frozen Joghurt, Caviar sowie Tood Food Hall bis hin eben zu Luke’s Lobster. Die kleine Kette hat so manche Filale in New York, die Schlangen sind insbesondere in der Mittagszeit besonders lange. Mich zog es deshalb in den Plaza Food Court, für die traditonelle Lobster Roll – ein Stück Lobster im Brötchen für 15 USD. Köstlicher Lobster, im typischen amerikanischen Brötchen. Ein Abstecher wert.
Und ist es die schönste Art des Reisens – zwischen Lobster Roll und Cheesecake ein wenig die Gegend rund um den Central Park zu erkunden?
Nächste Woche folgt der Bericht über ein Highlight – in das New York der Aus- und Einwanderer!
Der Cheesecake sieht ja göttlich aus…hmmmm!