Die Tina hat’s gut… schwelgt in frühlingshaften oder gar sommerlichen Temperaturen am anderen Ende der Welt, während wir uns hier im nieseligen Herbstgrau warme Gedanken machen und von Neuseeland träumen. Tatsächlich stehen die Inseln im Pazifik ganz oben auf meiner Reisewunschliste! Aber bis es soweit ist, ist Europa auch schön, so! :-)
Tina wünschte sich Rezepte von ihren Gastbloggern, die wieder Lust auf das Heimkommen machen würden, auf die sie sich nach vier Wochen in der Ferne freuen kann. Wenn ich in das üsseligste Spätherbstwetter hinein nach Hause käme, würde ich mich wahrscheinlich auf nichts so sehr freuen wie auf Schmorgerichte, die stundenlang auf dem Herd oder im Ofen vor sich hinbrutzeln und die ganze Wohnung mit ihrem Duft erfüllen. Und während der Ofen für einen arbeitet, kann man es sich auf dem Sofa mit Buch oder der gesamten letzten Staffeln seiner Lieblingsserie gemütlich machen. Hat definitiv etwas, so ein mitteleuropäischer Herbst!
In meinem Schmortopf schmurgeln für Tina Beinscheiben vom Rind mit viel Gemüse in einem Sud aus kräftigem Rotwein und Pilzfonds. Dazu dann eine Scheibe frisches Brot und ein Glas Wein, und die Welt ist schwer in Ordnung.
Geschmorte Beinscheiben in Rotwein-Gemüse-Sauce
Das Gericht ergibt jetzt 2-3 sehr großzügige Portionen, ist in der Menge aber sehr variabel, und auch das Gemüse und die Pilze kann man hervorragend an die Jahreszeit anpassen. Je besser der Rotwein, desto besser die Sauce – Barolo wäre natürlich Königsklasse, ein guter, kräftiger Nero d’Avola ist aber auch gut geeignet.
10g getrocknete Steinpilze
2 Scheiben Rinderbeinscheibe, ca. 3cm dick
3-4 mittelgroße Möhren
4 Kartoffeln, idealerweise mehligkochend
1 große Zwiebel
3 Knoblauchzehen
200g Kürbisfleisch (bspw. vom Muskatkürbis)
200g gemischte Pilze (z.B. Champignons, Kräuterseitlinge, Steinpilze… )
200ml passierte Tomaten
Kräftiger Rotwein, ca. 300 ml, ggf. mehr zum Begießen
2 Lorbeerblätter
Salz, Pfeffer
Öl oder Butterschmalz zum Anbraten
Gehackte Petersilie zum Bestreuen
:: Als erstes (ganz wichtig!) die getrockneten Steinpilze mit 250ml Wasser übergießen und mindestens 30 Minuten einweichen lassen. Währenddessen alles andere vorbereiten:
:: Möhren und Kartoffeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch pellen, die Zwiebel achteln und den Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Kürbis grob würfeln. Pilze putzen und in Stück schneiden.
:: Beinscheiben waschen und trockentupfen, mit Salz und Pfeffer würzen.
:: Den Backofen auf 180°C vorheizen.
:: Im Bräter Öl oder Butterschmalz erhitzen und die Beinscheiben darin von jeder Seite anbraten. Das Fleisch herausnehmen und das Gemüse sowie Zwiebel und Knoblauch in den Bräter oder Schmortopf geben und mit mittlerer Hitze einige Minuten braten, dabei immer wieder rühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und die Lorbeerblätter dazugeben. Mit den passierten Tomaten begießen und die Flüssigkeit ein wenig einkochen lassen.
:: Ein kleines Sieb über einen Messbecher hängen und die getrockneten Steinpilze dadurch abseihen und das aufgefangene Einweichwasser mit dem Rotwein auf 500ml auffüllen.
:: Die Beinscheiben wieder in den Schmortopf zurücklegen, das Gemüse sowie die eingeweichten Steinpilze drumherum verteilen und alles mit der Mischung aus Pilzfonds und Rotwein begießen. Fleisch und Gemüse sollten weitestgehend bedeckt sein, im Zweifelsfall einfach noch ein bisschen Rotwein angießen. Den Deckel auf den Bräter setzen und alles in den Ofen schieben.
:: Schmorzeit: etwa 1 Stunde bei geschlossenem Deckel, dann die Temperatur auf 160°C reduzieren und bei geöffnetem Deckel weitere 45-60 Minuten garen. Falls die Sauce zu trocken wird: beherzt Rotwein angießen. Falls die Sauce zu dünn ist: Das Fleisch herausnehmen und in Folie gewickelt ruhen lassen, derweil die Sauce auf dem Herd einkochen lassen.
:: Mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann mit gehackter Petersilie betreut zusammen mit frischem Brot servieren. Alternativ passen übrigens Semmelknödel recht gut.
Liebe Katharina, eindeutig das perfekte Rezept nach dem kurzen Abstecher in den Frühling mit Spargel & co. in Neuseeland, und ich habe schon das leichte Gefühl das mich bei meiner Rückkehr erneut -15°C Grad und Schnee wie letztes Jahr erwarten, und Beinscheiben liegen noch im TK und warten nur auf das Rotwein-Bad. Merci!
das ist ja soulfood pur! ich sehe am wochenende schon beinscheiben in meinen marktkorb wandern :-)
Wow – das sieht nach einem wunderbaren Winteressen aus. Möchte ich sehr gerne bald ausprobieren.
Liebe Grüße
Franziska
http://www.howbigarethesmallthings.wordpress.com